Am 16. September startet in Bayern das neue Schuljahr – an über 2.400 Grundschulen kehrt wieder Leben ein.
Knapp 500.000 Kinder werden die Grundschulklassen besuchen, etwa 130.000 von ihnen sind ABC-Schützen. „Unser Ziel ist es, dass alle diese Kinder gesund in der Schule an- und nach dem Unterricht auch wieder gesund nach Hause kommen“, so Ursula Hildebrand, Regionalbeauftragte Club und Ehrenamt beim Auto Club Europa (ACE).
Das Thema Schulwegsicherheit ist eines, dem sich der ACE mit zahlreichen Aktionen immer wieder widmet – lokal und auch bundesweit. So stand die Frage, wie sicher unsere Kinder zur Schule und wieder nach Hause kommen, in diesem Jahr im Zentrum der Clubinitiative. Die bundesweite Aktion widmet sich seit 2005 jedes Jahr einem neuen Thema, das durch die knapp 700 Ehrenamtlichen bundesweit bearbeitet wird. Diesmal wurde an mehr als 150 Grundschulen der Schulweg in den Fokus gerückt. Im Mittelpunkt der Clubinitiative „Easy Going – Schulweg-Index 2025“, die in Kooperation mit dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR) umgesetzt wurde, standen zwei Kernfragen: Wie sicher ist die Verkehrsinfrastruktur im Umfeld von Schulen? Und: Welche Auswirkungen hat der zunehmende Bringverkehr auf die Sicherheit der Kinder? Die erhobenen Daten fließen in den „ACE-Schulweg-Index“ ein, der im Herbst dieses Jahres ein umfassendes Lagebild zur Schulwegsituation in Deutschland liefern wird.
Klar ist aber schon jetzt: Die Infrastruktur an den in Bayern getesteten Schulen war meist in Ordnung, teilweise wurde sogar die Bewertung „sicher“ vergeben. Aber: Die vielen Elterntaxis trüben die Gesamtauswertung. Vielfach musste bei den Tests – alleine in Südbayern waren die Ehrenamtlichen an 20 Schulen unterwegs – festgestellt werden, dass im Halteverbot angehalten oder sogar geparkt wird. Selbst vor und in Feuerwehrzufahrten wurde angehalten. Problemtisch war auch, dass einige Kinder zur Fahrbahnseite hinausgestiegen sind, obwohl es doch zur Gehwegseite viel sicherer wäre. „Wir hatten bei den Tests auch einige Schulen, die wirklich gut auf Elterntaxis vorbereitet sind – zum Beispiel mit so genannten Elternhaltestellen. Wir mussten aber auch feststellen, dass diese extra ausgeschilderten Parkplätze immer mal wieder von Dauerparker belegt waren. Teilweise wurden diese Elternhaltestellen auch gekonnt ignoriert“, schildert Hildebrand die Eindrücke von den Checks.
Der ACE rät, das Elterntaxi zu Hause stehen zu lassen und die Kinder zu ermutigen, den Schulweg – soweit möglich – zu Fuß zu bestreiten. Der kürzeste Weg ist dabei aber nicht immer der sicherste. Ein sicherer Schulweg zeichnet sich durch intakte und breite Gehwege, sichere Querungsmöglichkeiten wie Ampeln oder Zebrastreifen und eine übersichtliche Streckenführung aus. Eltern sollten am besten noch in den Ferien gemeinsam mit ihren Kindern verschiedene Routen testen und bewusst Wege wählen, bei denen riskante Stellen vermieden werden. „Lieber einen kleinen Umweg in Kauf nehmen, wenn dadurch Gefahrenstellen umgangen werden können“, so Hildebrand. In vielen Städten und Gemeinden helfen zum Beispiel Schulwegpläne dabei, geeignete Strecken zu finden. Sie sind über die Schulen, die Polizei oder Straßenverkehrsbehörden erhältlich. Auch Schulweghelfer machen den Weg sicherer.
„Wer sein Kind regelmäßig zur Schule fährt, nimmt ihm nicht nur Bewegungsmöglichkeiten, sondern auch wichtige Lernerfahrungen. Denn nur durch regelmäßiges Üben im echten Verkehr können Kinder Gefahren erkennen und angemessen reagieren lernen. Außerdem ist auch der gemeinsame Schulweg mit Freundinnen oder Freunden eine wichtige Erfahrung, die man seinem Kind nicht nehmen sollte“, rät Hildebrand. Und: Das eigene Kind im Elterntaxi mag sicher zur Schule kommen – „viele Eltern sind sich aber nicht bewusst, dass sie mit ihrem Fahrzeug alle anderen Kinder, die zu Fuß unterwegs sind, gefährden“.
Weitere Infos zur ACE-Clubinitiative 2025 sind im Internet unter www.ace–clubinitiative.de abrufbar. Hier wird dann auch das Gesamtergebnis veröffentlicht.
Bildbeschreibungen:
„ACE Bayern Schild Schülerlotsen“
„ACE Bayern Schild Vorsicht Schulkinder“
„ACE Bayern Warnweste Schultüte“
Fotos: Hildebrand/ACE